Pressemitteilung - Verband für Podologie im Gespräch mit dem Staatssekretär
An dem Gespräch nahmen die Präsidentin Martina Schmidt, Vizepräsidentin Sindy Burow und Geschäftsführer Michael Köhler teil.
Sindy Burow führte aus, dass das Podologengesetz vor dem Hintergrund der Professionalisierung im Gesundheitswesen dringend auf den neuesten Stand gebracht werden müsse. In einer Gesetzesnovellierung sollte die Verlängerung der Ausbildungsdauer von zwei auf drei Jahre geregelt werden, um eine Vergleichbarkeit der Ausbildung an die weiteren Therapieberufe zu gewährleisten, so die Vizepräsidentin. Der Verband könne sich bei der Novellierung des Gesetzes professionell einbringen, bot die Vizepräsidentin an.
Auch müsste eine bundesweit einheitliche Regelung für die Erteilung der Erlaubnis für die Ausübung einer Tätigkeit als sektoraler Heilpraktiker im neuen Gesetz geschaffen werden - hierfür spricht auch die erhebliche Zunahme von sektoralen Heilpraktikererlaubnissen im Bereich Podologie, so Burow.
Mit Besorgnis wies Martina Schmidt darauf hin, dass aufgrund einer zu erwartenden Unterfinanzierung der Telekommunikationsinfrastruktur und wegen des aktuell schon hohen Bürokratieaufwands, aber auch aufgrund umfangreicher Absetzungen durch die Krankenkassen eine Reihe von Podologiepraxen in ihrer Wirtschaftlichkeit sehr eingeschränkt seien. Diese Situation frustriere die betroffenen Podologinnen und Podologen. „Wenn sich die Situation für Podologinnen und Podologen nicht spürbar bessert, werden hunderte Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber ihre Kassenzulassung in kurzer Zeit abgeben. Das würde zu einer gravierenden Unterversorgung von Patientinnen und Patienten führen,“ so Präsidentin Schmidt. Daher sei es wichtig, dass die Politik deutlich zum Bürokratieabbau beiträgt. Erforderlich sei insbesondere auch ein Lösungsansatz, damit es zu weniger Absetzungen komme.
Staatssekretär Franke nahm sich Zeit, um die Sorgen und Nöte des Verbandes anzuhören.
Franke zeigte sich als guter und aktiver Zuhörer. Er sagte eine wohlwollende Prüfung der Anliegen des Verbandes zu. Er wies aber auch darauf hin, dass das Gesundheitssystem angesichts der notwendigen immensen Ausgaben in der Pandemie und durch die schwierigen allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unter Druck stehe. Diese Tatsache müsse leider bei allen zukünftigen Entscheidungen berücksichtigt werden.
Gleichwohl verfolge das Bundesgesundheitsministerium unter dem Bundesminister Professor Dr. Lauterbach das Ziel, dass Therapeuten künftig mehr Entscheidungskompetenz erfahren sollten. Daher würden die geschilderten Anliegen des Verbandes überwiegend zur neuen Strategie des Hauses passen, so der Staatssekretär.
Beide Seiten empfanden das Gespräch als konstruktiv. Es war ein guter Anfang für einen intensiven Austausch mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen der Podologinnen und Podologen und damit die Gesundheitsversorgung der podologischen Patienten weiter zu verbessern.